in der Gießener Allgemeine, 7. Oktober 2014

Naturschützer informieren sich über Arnesburg-Grabung

Lich (nab). Knapp 90 Teilnehmer konnte der Naturschutzverein Muschenheim vor Kurzem bei seiner Herbstwanderung verbuchen. Von der Maschinenhalle des Ersten Vorsitzenden Michael Leschhorn aus, bei der Naturschutzkönigin Eva-Maria Weil die Wanderer begrüßte, ging es dann vorbei an den Hügelgräbern zum Limesturm und von dort letztlich zu den jüngsten Grabungen an der »Villa Arnesburg«.

Dort erläuterte Grabungsleiter Michael Gottwald unter anderem, dass Gebäudestrukturen aufgedeckt und mehrere für handwerkliche Zwecke genutzte Gebäude gefunden wurden. Außerdem entdeckten die Archäologen Herd- und Ofenstellen. Das bisher geborgene Fundmaterial reiche vom siebten bis ins ausgehende zwölfte Jahrhundert. Besonders zahlreich gefunden wurde Keramik.

Der mittelalterliche Ort, der nach Schriftquellen aus dem zwölften Jahrhundert mit großer Wahrscheinlichkeit den Namen »Arnsburg« trug, bestand vermutlich aus ein oder zwei Gehöften. Nur etwa 250 Meter nördlich liegt die Burg Arnsburg auf dem Hainfeld. Ein enger Bezug der kleinen Siedlung am Ufer der Wetter zu dieser bedeutenden Befestigungsanlage, Sitz der späten Herren von Münzenberg sei anzunehmen.

Zum Abschluss der Wanderung fanden sich die Teilnehmer dann wieder an der Maschinenhalle des Ersten Vorsitzenden ein, um den Nachmittag bei Essen und Trinken ausklingen zu lassen.