im Licher Wochenblatt, 28. August 2014 + Gießener Allgemeine, Sept. 2014

Fledermausexkursion

Muschenheim (tj). Blutsauger, Schrecken der Nacht und teuflische Wesen – gerne werden kleine fliegende Zeitgenossen mit mehr oder minder spitzen Zähnen so genannt. Dass Fledermäuse jedoch richtig nützliche Tiere sind, davon konnten sich dieTeilnehmer bei einer Fledermausexkursion überzeugen.

Oskar Schaaf vom Naturschutzverein Muschenheim hatte dazu Fledermausexpertin Sabine Tinz vom NABU Münzenberg eingeladen. Der stellvertretende Vorsitzende Karl Georg Opper begrüßte mehr als 25 kleine und große Teilnehmer.

Fledermäuse gelten längst nicht mehr als kleine Vampire, sondern als liebenswerte und schutzwürdige Tiere, erläuterte die Expertin am Muschenheimer Spielplatz, dem Treffpunkt der Wanderung. Fledermäuse sind nahezu weltweit verbreitet, allein in Mitteleuropa gibt es 30 Arten, wovon das Große Mausohr die größte in Deutschland vorkommende Art ist. Die meisten Fledermäuse ernähren sich von Insekten, die sie teilweise im Flug erbeuten, erfuhren die Teilnehmer. Dafür sind die kleinen Tierchen, die mit den Händen fliegen, sehr beweglich, denn nur so können Fledermäuse auch richtig nützlich werden. ln einer Nacht fängt eine Fiedermaus 4000 bis 5000 Mücken, teilte Sabine Tinz mit. Dabei frisst sie bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts.

Mit lustigen Spielen testeten nach den Erläuterungen der Expertin vor allem die jungen Teilnehmer mlt verbundenen Augen, wie Ortung per Ultraschall funktioniert. Mit Mund und Händen versuchten sie wie eine Fiedermaus, kleine Happen in Form von Gummibärchen zu fangen. Im Anschluss an die Exkursion ging es dann an die Wetter, wo Ultraschall-Ortungsgeräte die Rufe der fliegenden Säugetiere hörbar machten.